Ein erlebnisreiches Wochenende mit Empfang im Rathaus, Besichtigung der Feuerwehr, Freundschaftsabend und großem Apfelblütenfest verbrachten die Apfeldorfer in ihrer Partnergemeinde Wehrheim. Seit fünf Jahren besteht die Verbindung zwischen den beiden „Apfeldörfern“ und mit dem zweiten Besuch der Lechrainer in Hessen wurde die Freundschaft intensiviert.
In der knapp 10.000 Einwohner zählenden Gemeinde im Taunus ist der „Äplwoi“ (Apfelwein) daheim. Mit über 1.600 Apfelbäumen im Gemeindegebiet hat sich Wehrheim den Zusatz „das Apfeldorf am Limes“ gegeben. Vor gut sechs Jahren haben die Hessen dann bemerkt, dass es in Oberbayern tatsächlich ein Apfeldorf gibt und so wurde der Kontakt geknüpft. 2018 waren die Lechrainer erstmals zum Apfelblütenfest in Wehrheim und ein Jahr drauf erfolgte der Gegenbesuch beim Schmankerltag in Apfeldorf.
Nach der Corona-Pause machte sich nun eine 30-köpfige Delegation mit der halben Trachtenkapelle, einigen Feuerwehrlern und Altbürgermeister Georg Epple auf nach Hessen. Bürgermeister Gerhard Schmid und die andere Hälfte der Trachtenkapelle mussten beim verschobenen Maibaumaufstellen daheim bleiben. Dort wurden sie von Wehrheims Bürgermeister Gregor Sommer im Rathaus empfangen, der den Gästen den seit 20 Jahren bestehenden Beinamen „das Apfeldorf“ erläuterte. „Unser Apfeldorf gibt es schon seit über 700 Jahren“ konnte Altbürgermeister Georg Epple mit Stolz auf das „echte Apfeldorf“ verweisen.
Die mitgereisten Feuerwehrmänner und –frauen knüpften gleich erste Kontakte bei der Besichtigung des Wehrheimer Feuerwehrgebäudes. Anschließend ging es zu einem Freundschaftsabend zum Freibadgelände, wo Gregor Sommer und Georg Epple einen Nussbaum zur Erinnerung an diesen Austausch pflanzten. Ortsvorsteher Stephan Velte überreichte einen weiteren Apfelbaum, der demnächst im Lechrain einen schönen Standort finden wird.
Das große Wehrheimer Apfelblütenfest eröffnete die Trachtenkapelle am Sonntag mit bayerischer Blasmusik zum Frühschoppen und dabei staunten die Lechrainer nicht schlecht, wie sich das Freibadgelände mit über tausend Besuchern füllte. Einige regionale Firmen präsentierten sich an Info-Ständen und von den örtlichen Vereinen wurden die Gäste kulinarisch versorgt. Der Höhepunkt des Festes war die Inthronisation der 18. Wehrheimer Apfelblütenkönigin Larissa I, die das Zepter von Marie-Louise I. übernahm. In einem Autocorso des örtlichen Oldtimer-Clubs wurden 17 weitere Hoheiten, von der Spargelprinzessin über Kartoffelkönigin, Burgfräulein bis zur Main-Lahn-Nixe, auf das Festgelände gebracht. „Blühen tun unsere Apfelbäume jedes Jahr, ob sie auch Früchte tragen, ist nicht sicher“ erläuterte Gregor Sommer den Hintergrund, warum in Wehrheim eine Apfelblütenkönigin gekürt wird.
Nach einem gemeinsamen Foto mit den hübschen Hoheiten machten sich die Apfeldorfer wieder auf die Heimreise, das nächste Wiedersehen beim Schmankerltag im Lechrain wurde fest vereinbart.
Rosi Geiger 05/2023
Frühjahrskonzerte an zwei Abenden voll besetzt
Als „Blasmusik vom Feinsten“ bezeichnete der Vertreter des Musikbezirks Franz Landes das Programm, das die Trachtenkapelle Apfeldorf zu ihren 50. Frühjahrskonzerten bot. Neben dem wahrlich gelungenen musikalischen Programm locken in Apfeldorf traditionell auch Starkbier und gute Verpflegung, sodass die Mehrzweckhalle an zwei Abenden vollbesetzt war.
In seiner Begrüßung erinnerte Vorstand Helmut Ehle an das Jahr 2020, als die Trachtenkapelle ihre 50. Frühjahrskonzerte vorbereitet hatte und wenige Tage zuvor der Lockdown kam. „Es ist aber trotzdem einiges passiert“ führte Ehle aus. Die Trachtenkapelle ist ein eingetragener Verein geworden, in 2021 wurde so gut es ging das 100-Jährige gefeiert und vor Kurzem hat sie die Pro-Musica-Plakette erhalten.
Das Eröffnungsstück hieß dann auch „Pro Musica“, das mit Fanfaren und Pauken aufhorchen ließ und der darauffolgende Marsch „Blauer Enzian“ legte noch eins drauf. Für Abwechslung sorgen bei den Apfeldorfern traditionell mehrere Solisten. Peter Schleich trat als erster nach vorne und intonierte mit seinem Bariton das irisches Volkslied „Carrickfergus“ sehr gefühlvoll.
Der neue Dirigent Stephan Socher hat sich mit klingenden Walzern, fein dosierten Polkas und markanten Märschen schnell in die Herzen der Zuhörer gespielt. Selbst der Ausflug in die Klassik war ein Potpourri aus bekannten Melodien von Verdi-Opern. Bei den „golden Trumpets“ zeigten Lukas Walser und Benedikt Linder, wie man mit zwei Trompeten für Gänsehautmomente sorgen kann. Bei der Musik von „Der mit dem Wolf tanzt“ forderte der Ansager Philipp Stückl die Besucher auf, sich an die schönen Bilder des Films mit Kevin Kostner zu erinnern. Dann traten zwei Altmeister ins Rampenlicht. Für Helmut Ehle an der Es-Klarinette und Josef Walser an der B-Klarinette war die Polka „Zwei wie wir“ wie auf den Leib geschrieben.
Nach zwei Stunden Konzertprogramm gönnten sich die Musiker nur eine kurze Pause und spielten dann zur Unterhaltung bis nach Mitternacht weiter. Viele Besucher blieben sitzen und genossen nach der langen Durststrecke den geselligen, bayerischen Abend.
Ehrungen
Als „Hochkaräter“ bezeichnete Franz Landes vom Bezirk Oberland im Musikbund für Ober- und Niederbayern (MON) dabei den Flügelhornspieler Josef Rauch (50 Jahre) und den Schlagzeuger Erwin Zwick (60 Jahre), die für ihre außerordentlich lange Zeit eine Ehrennadel des Bayerischen Blasmusikverbandes erhielten. Hubert Zwick und Claus Walser wurde die Ehrennadel in Gold des MON für 40 Jahre angeheftet. Auf mittlerweile 28 aktive Jahre bei der Trachtenkapelle kann Peter Schleich blicken.
Dagegen stehen Georg Köbl jun., Hannes Kölbl, Anna Frühholz, Stina Ehlich, Noah Gerstung, Luisa Streit und Clemens Streit ganz am Anfang ihrer Musikerkarriere. Sie wurden für das Leistungsabzeichen in Bronze ebenfalls auf die Bühne gerufen.
Rosi Geiger 03/2023
Trachtenkapelle jetzt e.V.
Die Trachtenkapelle war in der Zwangspause nicht untätig und hat sich eine neue Satzung gegeben. Nach 100 Jahren Bestand ist die Trachtenkapelle jetzt ein eingetragener Verein. Während bisher nur die aktiven Musiker Mitglied im Verein waren, können jetzt auch passive oder Förder-Mitglieder aufgenommen werden. Das entsprechende Formular können Sie hier herunterladen.
Gleich ausfüllen und abgeben bei Vorstand Helmut Ehle oder Kassierin Stephanie Lang.