Frühjahrskonzert in der Pfarrkirche

1971 gab es das erste Frühjahrskonzert der Trachtenkapelle Apfeldorf, damals noch mit Starkbierausschank um Besucher anzulocken. In den über 50 Jahren steigerte sich der Zuspruch enorm, zuletzt mussten zwei Konzertabende in der Mehrzweckhalle gegeben werden. Wegen des Umbaus zum Dorfgemeinschaftshaus musste heuer in die Pfarrkirche ausgewichen werden. Was für die 36 Musikerinnen und Musiker eine Herausforderung war, konnten die Zuhörer genießen, denn die Akustik war im Kirchenraum wesentlich besser als in der Mehrzweckhalle.

Wie bei einem normalen Gottesdienst bimmelte zu Beginn die Sakristei-Glocke und so mancher Besucher war schon versucht, sich zu erheben. Doch dann erklang ein zackiger Marsch mit dem Titel „Gruß an Oberbayern“ und allen wurde bewusst, dass nun ganz neue Eindrücke in der altehrwürdigen Pfarrkirche folgen. „Für uns ist es eine spannende Erfahrung, so einen Marsch in der Kirche zu spielen“ verriet die Moderatorin Katharina Loibl, die frei und mit lockeren Worten durch das Programm führte.

 „Wir haben heute keine Tische mit Bewirtung und Bedienungen, dafür gepolsterte Bänke“ warb Vorstand Helmut Ehle dafür, dass sich die Zuhörer genauso auf die Situation einlassen, wie sich der Klangkörper den neuen Herausforderungen stellen musste. Die 36 Musikerinnen und Musiker saßen dicht gedrängt im Altarraum, es mussten sogar der Volksaltar, die Mesnerbank und die Treppe zum Hochaltar abgebaut werden.

Das Stück „Choral and Rock-out“ war eine gelungene Mischung aus kirchlichen Harmonien, die durch moderne Elemente und den Einsatz verschiedener Blasmusik-Register ganz neu interpretiert wurden. Ein wunderschönes „Halleluja“ und das nur von den Blechbläsern stimmungsvoll intonierte „You raise me up“ sorgten für Gänsehautmomente. Für Stefan Socher, der seit 2006 in der Trachtenkapelle Apfeldorf spielt und nun das zweite Konzert dirigierte, war es diesmal eine völlig andere Erfahrung. „Ich musste die Stückauswahl anpassen, denn die Kirche ist gefährlich, es kann schnell zu viel Hall entstehen“ verriet der Dirigent. Mit „I will follow him“ aus dem Film-Klassiker Sister-Act, einer fein dosierten Egerländer Polka und dem abschließenden Marsch „Der Märchenkönig“ hat er perfekte Stücke gefunden, die den Kirchenraum erfüllten und dennoch nicht strapazierten. Die Zuhörer in den gut gefüllten Bänken waren jedenfalls begeistert und entließen den Klangkörper erst nach zwei Zugaben.

Beim anschließenden geselligen Teil im Pfarrhof wurde zwischen Gästen und Akteuren ausgiebig die neue Konzertversion in der Kirche diskutiert. Auch von Nachbarkapellen waren einige Musiker gekommen und die typisch bayrisch, prägnante Kritik von Sepp Jäger aus Denklingen brachte es auf den Punkt: „schea war´s!“ meinte er. 

Rosi Geiger 03/2024

 

 

 

 

Trachtenkapelle jetzt e.V.

Die Trachtenkapelle war in der Zwangspause nicht untätig und hat sich eine neue Satzung gegeben. Nach 100 Jahren Bestand ist die Trachtenkapelle jetzt ein eingetragener Verein. Während bisher nur die aktiven Musiker Mitglied im Verein waren, können jetzt auch passive oder Förder-Mitglieder aufgenommen werden. Das entsprechende Formular können Sie hier herunterladen.

Gleich ausfüllen und abgeben bei Vorstand Helmut Ehle oder Kassierin Stephanie Lang.