Frühjahrskonzert in der Pfarrkirche

1971 gab es das erste Frühjahrskonzert der Trachtenkapelle Apfeldorf, damals noch mit Starkbierausschank um Besucher anzulocken. In den über 50 Jahren steigerte sich der Zuspruch enorm, zuletzt mussten zwei Konzertabende in der Mehrzweckhalle gegeben werden. Wegen des Umbaus zum Dorfgemeinschaftshaus musste heuer in die Pfarrkirche ausgewichen werden. Was für die 36 Musikerinnen und Musiker eine Herausforderung war, konnten die Zuhörer genießen, denn die Akustik war im Kirchenraum wesentlich besser als in der Mehrzweckhalle.

Wie bei einem normalen Gottesdienst bimmelte zu Beginn die Sakristei-Glocke und so mancher Besucher war schon versucht, sich zu erheben. Doch dann erklang ein zackiger Marsch mit dem Titel „Gruß an Oberbayern“ und allen wurde bewusst, dass nun ganz neue Eindrücke in der altehrwürdigen Pfarrkirche folgen. „Für uns ist es eine spannende Erfahrung, so einen Marsch in der Kirche zu spielen“ verriet die Moderatorin Katharina Loibl, die frei und mit lockeren Worten durch das Programm führte.

 „Wir haben heute keine Tische mit Bewirtung und Bedienungen, dafür gepolsterte Bänke“ warb Vorstand Helmut Ehle dafür, dass sich die Zuhörer genauso auf die Situation einlassen, wie sich der Klangkörper den neuen Herausforderungen stellen musste. Die 36 Musikerinnen und Musiker saßen dicht gedrängt im Altarraum, es mussten sogar der Volksaltar, die Mesnerbank und die Treppe zum Hochaltar abgebaut werden.

Das Stück „Choral and Rock-out“ war eine gelungene Mischung aus kirchlichen Harmonien, die durch moderne Elemente und den Einsatz verschiedener Blasmusik-Register ganz neu interpretiert wurden. Ein wunderschönes „Halleluja“ und das nur von den Blechbläsern stimmungsvoll intonierte „You raise me up“ sorgten für Gänsehautmomente. Für Stefan Socher, der seit 2006 in der Trachtenkapelle Apfeldorf spielt und nun das zweite Konzert dirigierte, war es diesmal eine völlig andere Erfahrung. „Ich musste die Stückauswahl anpassen, denn die Kirche ist gefährlich, es kann schnell zu viel Hall entstehen“ verriet der Dirigent. Mit „I will follow him“ aus dem Film-Klassiker Sister-Act, einer fein dosierten Egerländer Polka und dem abschließenden Marsch „Der Märchenkönig“ hat er perfekte Stücke gefunden, die den Kirchenraum erfüllten und dennoch nicht strapazierten. Die Zuhörer in den gut gefüllten Bänken waren jedenfalls begeistert und entließen den Klangkörper erst nach zwei Zugaben.

Beim anschließenden geselligen Teil im Pfarrhof wurde zwischen Gästen und Akteuren ausgiebig die neue Konzertversion in der Kirche diskutiert. Auch von Nachbarkapellen waren einige Musiker gekommen und die typisch bayrisch, prägnante Kritik von Sepp Jäger aus Denklingen brachte es auf den Punkt: „schea war´s!“ meinte er. 

Rosi Geiger 03/2024

 

 

Beim Neujahranspielen überall freudig erwartet

"Wir wurden überall herzlich empfangen und hatten so die Möglichkeit, vielen Dorfbewohnern persönlich einen guten Rutsch zu wünschen“ freute sich Vorstand Helmut Ehle über die tolle Stimmung beim Neujahranblasen. Mehr als 50 Märsche intonierte die Trachtenkapelle Apfeldorf bei ihrem Rundgang durch das Dorf und nutzte dabei auch die Gelegenheit, an allen Haustüren ein gutes neues Jahr zu wünschen.

Den Brauch des Neujahranspielens führten die Apfeldorfer Musiker und Musikerinnen erst zum dritten mal aus und hatten sichtlich Spaß dabei. Den Anfang machten sie in zwei Gruppen in Apfeldorfhausen und Apfeldorf-Wies, dann ging es gemeinsam weiter im Oberdorf. An vielen Häusern wurden sie mit Kuchen, Plätzchen, Glühwein und Hochprozentigem erwartet, sodass der straffe Zeitplan nicht einzuhalten war. Zur Mittagspause im Gasthaus Kölbl kamen sie schon eine halbe Stunde zu spät, anschließend ging es weiter im Unterdorf. Für die knapp 30 Musiker war es ein wunderbares Erlebnis der Dorfgemeinschaft, das den Silvestertag komplett ausfüllte. Denn fertig geworden sind sie erst, als es schon dunkel war. 

Ausflug zum Tegernsee rundum gelungen

Die Trachtenkapelle Apfeldorf machte sich zu einem kleinen, aber feinen Ausflug an den Tegernsee auf. Gut gelaunt stiegen 30 Musiker und Angehörige morgens in den Bus und schon bald war man an der ersten Station, die Naturkäserei Tegernseer Land. Dort erhielt die Gruppe von der Geschäftsführerin Sophie Obermüller persönlich eine Führung. Da einige Landwirte unter den Apfeldorfer Musikern sind, waren die Fragen zu der 2007 gegründeten Genossenschaft, die aus knapp 20 Landwirten besteht und ihre hochwertige Heumilch in der eigenen Käserei verarbeitet, vielfältig. Die Apfeldorfer waren schwer beeindruckt, wie die Tegernseer Landwirte aus ihrer Idee der Selbstvermarktung eine florierende Naturkäserei mit 42 Angestellten machten.

Weiter ging es zur Wallbergbahn und an der Bergstation angelangt, gab es verschiedene Möglichkeiten. Man konnte den Gipfel des Wallbergs erklimmen, die Gleitschirmflieger beim Start beobachten, zum Wallberg-Kircherl wandern oder zu Fuß ins Tal marschieren. Pünktlich um 17 Uhr waren alle wieder am Bus, denn die abschließende Einkehr im Bräustüberl der Klosterbrauerei Tegernsee lockte. Nach der deftigen Stärkung blieb noch Zeit für einen abendlichen Spaziergang am Tegernsee und bei den spätsommerlichen Temperaturen bemerkten einige, „hier ist es schöner, als am Gardasee“. Bei der Heimfahrt waren alle begeistert von dem ungezwungenen Ausflug, bei dem die freundschaftlichen und humorvollen Gespräche unter den Musikern im Mittelpunkt standen.

Rosi Geiger, 10/2023

 

Fahrt zur Partnergemeinde Wehrheim

Ein erlebnisreiches Wochenende mit Empfang im Rathaus, Besichtigung der Feuerwehr, Freundschaftsabend und großem Apfelblütenfest verbrachten die Apfeldorfer in ihrer Partnergemeinde Wehrheim. Seit fünf Jahren besteht die Verbindung zwischen den beiden „Apfeldörfern“ und mit dem zweiten Besuch der Lechrainer in Hessen wurde die Freundschaft intensiviert.

In der knapp 10.000 Einwohner zählenden Gemeinde im Taunus ist der „Äplwoi“ (Apfelwein) daheim. Mit über 1.600 Apfelbäumen im Gemeindegebiet hat sich Wehrheim den Zusatz „das Apfeldorf am Limes“ gegeben. Vor gut sechs Jahren haben die Hessen dann bemerkt, dass es in Oberbayern tatsächlich ein Apfeldorf gibt und so wurde der Kontakt geknüpft. 2018 waren die Lechrainer erstmals zum Apfelblütenfest in Wehrheim und ein Jahr drauf erfolgte der Gegenbesuch beim Schmankerltag in Apfeldorf.

Nach der Corona-Pause machte sich nun eine 30-köpfige Delegation mit der halben Trachtenkapelle, einigen Feuerwehrlern und Altbürgermeister Georg Epple auf nach Hessen. Bürgermeister Gerhard Schmid und die andere Hälfte der Trachtenkapelle mussten beim verschobenen Maibaumaufstellen daheim bleiben. Dort wurden sie von Wehrheims Bürgermeister Gregor Sommer im Rathaus empfangen, der den Gästen den seit 20 Jahren bestehenden Beinamen „das Apfeldorf“ erläuterte. „Unser Apfeldorf gibt es schon seit über 700 Jahren“ konnte Altbürgermeister Georg Epple mit Stolz auf das „echte Apfeldorf“ verweisen.

Die mitgereisten Feuerwehrmänner und –frauen knüpften gleich erste Kontakte bei der Besichtigung des Wehrheimer Feuerwehrgebäudes. Anschließend ging es zu einem Freundschaftsabend zum Freibadgelände, wo Gregor Sommer und Georg Epple einen Nussbaum zur Erinnerung an diesen Austausch pflanzten. Ortsvorsteher Stephan Velte überreichte einen weiteren Apfelbaum, der demnächst im Lechrain einen schönen Standort finden wird.

Das große Wehrheimer Apfelblütenfest eröffnete die Trachtenkapelle am Sonntag mit bayerischer Blasmusik zum Frühschoppen und dabei staunten die Lechrainer nicht schlecht, wie sich das Freibadgelände mit über tausend Besuchern füllte. Einige regionale Firmen präsentierten sich an Info-Ständen und von den örtlichen Vereinen wurden die Gäste kulinarisch versorgt. Der Höhepunkt des Festes war die Inthronisation der 18. Wehrheimer Apfelblütenkönigin Larissa I, die das Zepter von Marie-Louise I. übernahm. In einem Autocorso des örtlichen Oldtimer-Clubs wurden 17 weitere Hoheiten, von der Spargelprinzessin über Kartoffelkönigin, Burgfräulein bis zur Main-Lahn-Nixe, auf das Festgelände gebracht. „Blühen tun unsere Apfelbäume jedes Jahr, ob sie auch Früchte tragen, ist nicht sicher“ erläuterte Gregor Sommer den Hintergrund, warum in Wehrheim eine Apfelblütenkönigin gekürt wird.

Nach einem gemeinsamen Foto mit den hübschen Hoheiten machten sich die Apfeldorfer wieder auf die Heimreise, das nächste Wiedersehen beim Schmankerltag im Lechrain wurde fest vereinbart. 

Rosi Geiger 05/2023

 

 

 

 

Frühjahrskonzerte an zwei Abenden voll besetzt

Als „Blasmusik vom Feinsten“ bezeichnete der Vertreter des Musikbezirks Franz Landes das Programm, das die Trachtenkapelle Apfeldorf zu ihren 50. Frühjahrskonzerten bot. Neben dem wahrlich gelungenen musikalischen Programm locken in Apfeldorf traditionell auch Starkbier und gute Verpflegung, sodass die Mehrzweckhalle an zwei Abenden vollbesetzt war.

In seiner Begrüßung erinnerte Vorstand Helmut Ehle an das Jahr 2020, als die Trachtenkapelle ihre 50. Frühjahrskonzerte vorbereitet hatte und wenige Tage zuvor der Lockdown kam. „Es ist aber trotzdem einiges passiert“ führte Ehle aus. Die Trachtenkapelle ist ein eingetragener Verein geworden, in 2021 wurde so gut es ging das 100-Jährige gefeiert und vor Kurzem hat sie die Pro-Musica-Plakette erhalten.

Das Eröffnungsstück hieß dann auch „Pro Musica“, das mit Fanfaren und Pauken aufhorchen ließ und der darauffolgende Marsch „Blauer Enzian“ legte noch eins drauf. Für Abwechslung sorgen bei den Apfeldorfern traditionell mehrere Solisten. Peter Schleich trat als erster nach vorne und intonierte mit seinem Bariton das irisches Volkslied „Carrickfergus“ sehr gefühlvoll.

Der neue Dirigent Stephan Socher hat sich mit klingenden Walzern, fein dosierten Polkas und markanten Märschen schnell in die Herzen der Zuhörer gespielt. Selbst der Ausflug in die Klassik war ein Potpourri aus bekannten Melodien von Verdi-Opern. Bei den „golden Trumpets“ zeigten Lukas Walser und Benedikt Linder, wie man mit zwei Trompeten für Gänsehautmomente sorgen kann. Bei der Musik von „Der mit dem Wolf tanzt“ forderte der Ansager Philipp Stückl die Besucher auf, sich an die schönen Bilder des Films mit Kevin Kostner zu erinnern. Dann traten zwei Altmeister ins Rampenlicht. Für Helmut Ehle an der Es-Klarinette und Josef Walser an der B-Klarinette war die Polka „Zwei wie wir“ wie auf den Leib geschrieben.

Nach zwei Stunden Konzertprogramm gönnten sich die Musiker nur eine kurze Pause und spielten dann zur Unterhaltung bis nach Mitternacht weiter. Viele Besucher blieben sitzen und genossen nach der langen Durststrecke den geselligen, bayerischen Abend. 

Ehrungen

Als „Hochkaräter“ bezeichnete Franz Landes vom Bezirk Oberland im Musikbund für Ober- und Niederbayern (MON) dabei den Flügelhornspieler Josef Rauch (50 Jahre) und den Schlagzeuger Erwin Zwick (60 Jahre), die für ihre außerordentlich lange Zeit eine Ehrennadel des Bayerischen Blasmusikverbandes erhielten. Hubert Zwick und Claus Walser wurde die Ehrennadel in Gold des MON für 40 Jahre angeheftet. Auf mittlerweile 28 aktive Jahre bei der Trachtenkapelle kann Peter Schleich blicken.

Dagegen stehen Georg Köbl jun., Hannes Kölbl, Anna Frühholz, Stina Ehlich, Noah Gerstung, Luisa Streit und Clemens Streit ganz am Anfang ihrer Musikerkarriere. Sie wurden für das Leistungsabzeichen in Bronze ebenfalls auf die Bühne gerufen. 

Rosi Geiger 03/2023

 

 

Trachtenkapelle Apfeldorf erhält die Pro-Musica-Plakette

Für über 100-jährige Musiktradition hat die Trachtenkapelle Apfeldorf im Rahmen eines Festaktes in Eichstätt die Pro-Musica-Plakette erhalten. „Mit Glanz und Gloria feiern wir unsere bayerische Laienmusik“ meinte Kunstminister Markus Blume in seiner Festrede und überreichte im Namen des Bundespräsidenten an fünf bayerische Blasorchester diese besondere Auszeichnung.

Die Pro-Musica-Plakette wurde 1968 von Bundespräsident Heinrich Lübke eingeführt und ist eine Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland an Laienmusikensembles, die sich in ihrer mindestens 100-jährigen Vereinsgeschichte intensiv und erfolgreich der Instrumentalmusik widmen. Einen ersten Nachweis zur Existenz einer Blasmusik gibt es in Apfeldorf bereits aus dem Jahr 1884 in Form von zwei Ländler-Heften für Trompete. Weiter liegt eine Quittung aus dem Jahr 1891 vor, ausgestellt vom Veteranenverein Epfach für die Musikkapelle Apfeldorf. Doch für die Pro-Musica-Plakette muss man ein aufwändiges Antragsverfahren durchlaufen und dabei mindestens alle fünf Jahre einen Nachweis der Existenz des Ensembles erbringen.

Kurz nachdem 1921 der Trachtenverein in Apfeldorf gegründet wurde, folgte auch die Trachtenkapelle mit einer offiziellen Vereinsgründung und von da an war es für die heutige zweite Vorsitzende Erika Floritz-Gerg leichter, den geforderten regelmäßigen Nachweis zu erbringen. „In Apfeldorf waren mehrere Generationen Floritz federführend, das waren gute Musiker, aber leider keine Schreiber“ erzählt Vorstand Helmut Ehle, warum es trotz offiziellem Verein keine kontinuierlichen Protokolle bei der Trachtenkapelle gibt. Besonders während der Jahre vor und während dem Zweiten Weltkrieg fehlten Nachwiese, doch hier wurde Erika Floritz-Gerg im Protokollbuch der Trachtler oder im Kassenbuch des Veteranenvereins fündig. In den 1960er Jahren entwickelten sich die Apfeldorfer unter dem Dirigenten Matthäus Haseitl zu einer Spitzenkapelle, die bei Volksfesten im weiten Umkreis spielte. 1971 fand unter Dirigent Josef Walser das erste Frühjahrskonzert statt und wäre Corona nicht gekommen, so hätte man 2020 das 50. Frühjahrkonzert gegeben. Es folgten die Dirigenten Karl Geiger, Georg Kölbl jun., Richard Beinhofer und kurzzeitig Theresa Sedlmaier. 1995 nahm die Trachtenkapelle an der Steubenparade in New York teil. In den weiteren Jahrzehnten fungierte sie bei zahlreichen Trachtenfesten und Vereinsjubiläen als Festkapelle. Für den Nachwuchs wurde 2017 eine Jugendkapelle gegründet und 2019 mit der Grundschule Apfeldorf-Kinsau eine Bläserklasse aufgebaut. 2021 wollten Trachtenverein und Trachtenkapelle ihr 100-jähriges Bestehen eigentlich groß feiern, doch geworden ist es nur ein Standkonzert und Festgottesdienst im Freien. Mit ihrem neuen Dirigenten Stephan Socher möchten die Musiker heuer am 24. und 25. März wieder ihre traditionellen Frühjahrskonzerte durchführen und dabei auch ihre Pro-Musica-Auszeichnung vor einem großen Publikum Revue passieren lassen.

Rosi Geiger 01/2023

 

Neujahranspielen in Apfeldorf

„Wir hatten einen super Tag, tolles Wetter und sehr gute Stimmung unter den 21 Musikerinnen und Musikern“ resümiert Helmut Ehle. An Silvester machte sich die Trachtenkapelle Apfeldorf frühmorgens auf den Weg, spielten zunächst bei den Aussiedlerhöfen um Apfeldorfwies das neue Jahr an, dann in Apfeldorfhausen und den weiten Vormittag waren sie im Oberdorf unterwegs. Nach einer kurzen Mittagspause überbrachten sie auch in den Straßen des Unterdorfes ihre musikalischen Neujahrsgrüße. So intonierten die Musiker über den Tag verteilt mehr als 50 Märsche und an vielen Häusern wurden sie mit Plätzchen, Glühwein, Bier und Hochprozentigem erwartet. „Wir wären gerne oftmals länger geblieben, aber der Zeitplan war straff“ bedauert es Helmut Ehle, doch nur so konnte das ganze Dorf an einem Tag besucht werden. 

Rosi Geiger 12/2022

 

Trommlerzug und Trachtenkapelle beim Wiesn-Festzug

„Das Wetter und die Warterei waren zwar nicht so toll, aber die Eindrücke von dem großartigen Zug und dann im Festzelt haben alles aufgewogen“ resümiert der Musikervorstand Helmut Ehle. Erstmals in der über 100-jährigen Vereinsgeschichte hat die Trachtenkapelle Apfeldorf zusammen mit dem Trommlerzug am Trachten- und Schützenumzug in München teilgenommen. 

Bereits um sieben Uhr morgens machten sich 58 Musikerinnen und Musiker, Trommler, Marketenderinnen und Taferlbuam in Apfeldorf auf den Weg, denn bereits um neun Uhr musste der Bus den Aufstellungsplatz an der Münchner Maximiliansstraße wieder verlassen. Dann war Warten bei einstelligen Temperaturen angesagt. Der Festzug begann zwar um 10 Uhr, aber mit der Zugnummer 57a waren die Apfeldorfer ganz hinten und konnten erst um 12.15 Uhr losmarschieren. 

„Die Warterei bei dem kalten Wetter war zäh, aber der Zug war prima und kam einem nicht wie sieben Kilometer lang vor“ berichtete Thomas Brass, der über die gesamte Wegstrecke die große Trommel schlug. Alle Musiker empfanden es beeindruckend, wenn man die Maximilianstraße entlang marschiert, die Trommeln an der Residenz widerhallen oder hunderte Zuschauer einen am Odeonsplatz beklatschen. Nur einmal auf ihrem Weg durch die Münchner Innenstadt bekamen sie einen leichten Regenschauer ab, ansonsten blieb es trocken. Auch in der abendlichen Aufzeichnung des Bayerischen Fernsehens waren die Apfeldorfer zu sehen und dafür war genau festgelegt, dass sie an diesem Zugabschnitt den Marsch „Dir zum Gruß“ spielen sollen.

Auf der Theresienwiese angekommen, sorgte der Einzug in das Paulaner-Festzelt nochmal für Gänsehautmomente bei den Apfeldorfern. Major Christian Schamper marschierte trommelnd mit seinen 20 Burschen in das Festzelt ein und sorgte dafür, dass die Paulaner-Band pausieren musste. Anschließend intonierte die Trachtenkapelle den Marsch „Mein Heimatland“ und zahlreiche Zeltgäste standen applaudierend auf den Bänken.

Dieser Erfolg wurde anschließend natürlich auch von den Akteuren gebührend gefeiert, sodass man erst gegen 18 Uhr die Heimreise antreten konnte. „Es war ein ganz toller Ausflug, aber man muss das nicht jedes Jahr machen“ hat Helmut Ehle mit seinen Musikern beschlossen. Die Apfeldorfer wird man wohl erst in ein paar Jahren wieder beim Wiesn-Festzug erleben.

Rosi Geiger 09/2022

Blasmusik x 3 in Apfeldorf

Musiker von 9 bis 81 Jahren standen beim Sommerkonzert der Trachtenkapelle Apfeldorf unter dem Motto „Blasmusik mal drei“ auf der Bühne. Den zahlreichen Gästen gefiel das musikalische Aufgebot mit Bläserklasse, Jugendkapelle „Durchanand“ und Trachtenkapelle.

Den Anfang machte die Bläserklasse der Grundschule Apfeldorf-Kinsau, die seit einigen Jahren mit der Musikschule Pfaffenwinkel zusammenarbeitet. Deren Leiter Marcus Graf kam im vergangenen Schuljahr regelmäßig nach Apfeldorf, um die Kinder der dritten und vierten Klasse zu unterrichten. Nur zum Abschlusskonzert war er verhindert, doch seine Tochter Patricia Graf vertrat ihn bestens. Was die 16 Buben und Mädchen nach einem Jahr Musikunterricht boten, war erstaunlich, Volksweisen wie „Im Märzen der Bauer“ wurden schon gemeinschaftlich intoniert und natürlich wurden sie nicht ohne eine Zugabe entlassen.

Anschließend präsentierte sich die nächste Kategorie in der musikalischen Ausbildung bei der Trachtenkapelle Apfeldorf. 24 Jugendliche nahmen auf dem Bühnenpodest Platz. Sie nennen sich „Durchanand“, weil sie von Kinsau bis Wessobrunn eine zusammengewürfelte Gruppe sind. Zehn Stücke, vom „Transformers“ Marsch über die Polka „Böhmischer Traum“ bis hin zum Swing „Chattanooga Choo Choo“ hatten sie unter der Leitung von Richard Beinhofer vorbereitet und es war deutlich der Sprung von den Anfängen der Bläserklasse hin zu dieser schon stimmigen Jugendkapelle zu hören. Viele Eltern, Großeltern und Blasmusikfreunde ließen sich an den Schattenplätzen die selbstgemachten Kuchen schmecken und genossen es, mit wieviel Spielfreude die jungen Blasmusiker ans Werk gingen.

Zum Abschluss nahmen die „alten Hasen“ der Trachtenkapelle unter der Leitung von Stephan Socher auf dem Podium Platz und bewiesen mit diesem Sommerkonzert, dass man bis ins hohe Alter seinen Spaß an der Blasmusik haben kann. Schon zu Beginn des Nachmittags marschierte der Apfeldorfer Trommlerzug lautstark durch das Dorf bis zur Mehrzweckhalle und auch die Musikauswahl der Trachtenkapelle erinnerte stark daran, dass an diesem Sonntag eigentlich das Lechgaufest gewesen wäre. Neben Märschen, Walzern und Polkas gab es auch Soloeinlagen, wie Lukas Walser bei der „Weinenden Trompete“. Neben ihm konnte Vorstand Helmut Ehle auch Hanna Ehlich, Katharina Heißerer und Luca Ehle zum silbernen Leistungsabzeichen gratulieren. Wie beim ausgefallenen Frühjahrskonzert, hörten die 26 Musikerinnen und Musiker nach dem offiziellen Programm nicht auf, sondern spielten zur geselligen Unterhaltung noch lange weiter.

Rosi Geiger 07/2022

Es rührt sich wieder was bei der Musik

Die Trachtenkapelle Apfeldorf hat die Pandemiezeit genutzt, um sich mit Satzung, eingetragenem Verein und Gemeinnützigkeit ganz neu aufzustellen. Bei der Jahreshauptversammlung nutzte Vorstand Helmut Ehle die neue Möglichkeit, verdiente Musiker zu Ehrenmitgliedern zu ernennen. Für ihr jahrzehntelanges Mitspielen in der Trachtenkapelle Apfeldorf wurden Georg Kölbl sen., Hans Maier, Erwin Zwick, Josef Rauch und Max Strommer zu den ersten Ehrenmitgliedern ernannt.

Im Gasthaus Kölbl versammelten sich über 30 aktive und ehemalige Musiker, um nach fast zwei Jahren wieder einer Versammlung beizuwohnen. Vorstand Helmut Ehle berichtete von einer neuen Bläserklasse an der Grundschule mit 19 Kindern, von denen acht aus Apfeldorf sind. Anschließend können die Kinder weiter über die Musikschule Schongau unterrichtet werden. Es gibt auch die Jugendkapelle „Durchanand“ wieder, unter der Leitung von Richard Beinhofer spielen dort neun Apfeldorfer mit.

Schriftführerin Bettina Besel erinnerte in ihrem Protokoll an das gelungene Standkonzert und den Festgottesdienst, was im vergangenen Herbst zum 100-jährigen der Trachtenkapelle veranstaltet wurde. Zahlreiche Aktivitäten fielen der Pandemie zum Opfer, sodass sich die musikalischen Einsätze vorwiegend auf kirchliche Ereignisse beschränkten. Dadurch war auch der Kassenbericht von Stefanie Lang schnell erledigt. Dirigentin Theresa Sedlmeier konnte nicht persönlich anwesend sein, freute sich in ihrem schriftlichen Bericht darüber, mit wieviel „Lust am Musikspielen“ die Apfeldorfer herangehen und wünschte sich einen regelmäßigen Probenbesuch.

Früher gehörten nur die aktiven Musiker dem Verein an, durch die neue Satzung können nun auch Fördermitglieder aufgenommen werden. Vorstand Helmut Ehle warb für die neue Möglichkeit, denn auch bei den folgenden Neuwahlen konnten nun alle Anwesenden mit abstimmen. Als Wahlleiter fungierte Bürgermeister Gerhard Schmid, der die Vorstandschaft bis auf eine Veränderung in kürzester Zeit bestätigte. Vorstand Helmut Ehle wird von Stellvertreterin Erika Floritz-Gerg unterstützt, die Kasse führt Stefanie Lang und für´s Schriftliche ist Bettina Besel zuständig. Als Beisitzer fungieren Gerlinde Floritz und Ulrich Walser, zum neuen Jugendvertreter wurde Luca Ehle gewählt.

Beim abschließenden Blick auf den bevorstehenden Sommer gibt es doch wieder ein paar Einsätze: für das neue Feuerwehrfahrzeug soll es ein Begrüßungsfest geben, am 26. Juni wird ein Feldkreuz eingeweiht, am 2. Juli ist Schmankerltag und die Trachtenkapelle möchte auch selber ein Standkonzert oder Kirchweihfest veranstalten.

Rosi Geiger im April 2022

100-Jähriges in Mini-Ausführung

 

Endlich wieder ins Trachtengwand schlüpfen, endlich wieder Blasmusik und nach so langer Zeit wieder die Gemeinschaft spüren – die Freude darüber war bei den Apfeldorfer Trachtlern und Musikern groß. Mit einem Standkonzert am Abend und einer Festmesse am darauffolgenden Sonntagmorgen feierten die Trachtenkapelle und der Trachtenverein Apfeldorf ihr 100-jähriges Bestehen wenigstens in kleiner Ausführung.

Im Jahre 1921 wurden in Apfeldorf zunächst der Trachtenverein und wenig später die Trachtenkapelle gegründet. Dass die beiden Vereine auch nach 100 Jahren noch eng verbunden sind, zeigte sich schon beim Einmarsch zum Standkonzert am Samstagabend. Der Trommlerzug als Gruppe des Trachtenvereins voraus und dann die Trachtenkapelle boten sie nicht nur optische, sondern auch musikalische Einigkeit mit dem „Erzherzog Albrecht Marsch“ und dem „Regimentsgruß“. Erstmals wurde die Trachtenkapelle von einer Frau angeführt. Die junge Theresa Sedlmeier hatte kurz vor dem ersten Lockdown den Taktstock übernommen und leider jetzt erst Gelegenheit, in Erscheinung zu treten. Mit Walzern, Polkas und Märchen führte sie den Klangkörper souverän durch das Konzert. An dem schönen Apfeldorfer Platz mit Kirche, Pfarrhof und der untergehenden Sonne über dem Lechstausee konnten die rund 200 Zuhörer die Musik so richtig genießen. „Morgen steht hier an unserer Stelle der Pfarrer und ihr dürfts auf den Bänken sitzen bleiben“ erntete Vorstand Helmut Ehle mit seiner lockeren Ansage einen Lacher, bevor sich die Trachtenkapelle mit dem Marsch „Jubelklänge“ verabschiedete.

Und tatsächlich waren die Sitzgelegenheiten zum Festgottesdienst wieder alle gut gefüllt. Trommlerzug, Trachtenkapelle und die Fahnenabordnungen aller sechs Ortsvereine zogen auf dem Platz ein und schafften es damit irgendwie, den letzten Frühnebel zu vertreiben. Pater Janusch Wollnie und Diakon Georg Seidenspinner genossen es spürbar, diese bayerisch-traditionelle Festmesse mit der musikalischen Umrahmung durch den Buchwiesgsang, das Zitherduo Schürmann-Kölbl und die Trachtenkapelle zu leiten. „Die beiden Vereine sind mehr als nur ein Zusammenschluss Gleichgesinnter, sie sind ein Sinnbild für die Worte aus dem Evangelium“ stellte Georg Seidenspinner in seiner Predigt fest, für die er sich offensichtlich intensiv in die Chroniken eingelesen hatte. Zum Abschluss übernahm Trachtenvorstand Christian Schamper die Totenehrung und erinnerte an die vielen engagierten Menschen, die sich in den 100 Jahren für den Fortbestand von Musik und Trachtensache eingesetzt haben. „Ein derartiges Jubiläum darf nicht im Sande verlaufen“ rechtfertigte Schamper diese kleine Ausführung und versprach, das geplante große Festwochenende nachzuholen. Danach wollte eigentlich keiner heimgehen, wie es sich in Bayern gehört wartete man auf den Frühschoppen nach der Sonntagsmesse. Doch leider mussten sich die Trachtler und Musiker mit einem Ratsch im Stehen begnügen.

 

Rosi Geiger

09/2021

 

100-Jähriges von Trachtenkapelle und Trachtenverein abgesagt

Im Jahre 1921 wurde in Apfeldorf der Trachtenverein und die Trachtenkapelle gegründet. Ihr 100-Jähriges wollten die beiden Brauchtumsinstitutionen des Dorfes heuer gemeinsam feiern, doch Corona macht alle Planungen zunichte. „Feiern werden wir dieses besondere Jubiläum ganz bestimmt, doch wann und wie ist völlig offen“ meinen die beiden Vorstände Helmut Ehle und Christian Schamper unisono.

Die Trachtenkapelle wollte das Jahr 2021 als Jubiläumsjahr ausrufen und mit der neuen Dirigentin Theresa Sedlmeier durchstarten. Neujahranblasen, Frühjahrskonzerte, dann die Festtage vom 11. bis 13. Juni und viele weitere Gelegenheiten bis hin zum Weihnachtsmarkt wollten die Musiker heuer mit besonderen musikalischen Akzenten füllen. Für das Wochenende im Juni ist eigentlich schon ein kleineres Festzelt bis 800 Personen reserviert. Ein Sternmarsch mit einigen Blaskapellen aus den Nachbarorten hätte am Freitag, 11. Juni den Auftakt gemacht, anschließend hätten die Brauhausmusikanten im Bierzelt aufgespielt. Mit den „Brettlspitzen“ für den Samstagabend ist der Vertrag bereits unterschrieben. Am Sonntag war nach einem Festgottesdienst ein Volksmusiktag geplant, bei dem zahlreiche Sänger- und Musikantengruppen an verschiedenen Orten des Dorfes aufgespielt hätten. „Wir haben es komplett abgesagt, weil Abstand halten im Bierzelt geht nicht“ bedauert der Musiker-Chef Helmut Ehle. Hinzu kommt, dass die vielen Blaskapellen, Sänger und Musikanten derzeit nicht proben können und bis Mitte Juni wahrscheinlich nicht spielfähig sind.

Da im Lechgau-Trachtenverband heuer sechs Vereine auf ihr 100-Jähriges blicken, wollte sich der Trachtenverein Apfeldorf auf dieses Festwochenende im Juni beschränken. „Wir sind ja schon seit dem letzten Jahr ziemlich ausgebremst, sodass man in die Planungen noch nicht so viel Energie reingesteckt hat“ bemerkt der Trachtenvorstand Christian Schamper. Man hatte zwar einen Festausschuss zusammengestellt, der sich aber zu keiner Sitzung treffen konnte. Alle bisherigen Absprachen erfolgten nur zwischen den Vorständen von Trachtenkapelle und Trachtenverein. Die beiden Herren denken jetzt an das Jahr 2022 oder gar 2023, um ihr kleines, aber feines Jubiläumsfest nachzuholen.

Bläserklasse probt wieder

Alle waren begeistert, dass sie nach fast vier Monaten Pause erstmals wieder gemeinsam musizieren durften. Die Bläserklasse der Grundschule Apfeldorf-Kinsau versammelte sich dazu unter freiem Himmel einfach vor der Apfeldorfer Mehrzweckhalle und knüpfte unter der Leitung von Marcus Graf an das an, was sie bis Mitte März erlernt hatten. Doch der Kontakt ist in der schwierigen Zeit nie abgebrochen, über Skype haben die Musiklehrer ihre Schüler unterrichtet und vorangebracht. „Die Musikschule Pfaffenwinkel hat hier sehr viel Engagement gezeigt“ lobt die Apfeldorfer Koordinatorin Claudia Streit die Zusammenarbeit. Bei der ersten Probe wurde es allerdings deutlich, was in der Zeit des Lockdowns gefehlt hat. „Gemeinsam live zu musizieren ist das Schönste, was sich ein Musikant vorstellen kann“ brachte es Musikschulleiter Marcus Graf auf den Punkt. Sein Dank galt der Grundschule und den beiden Bürgermeistern von Apfeldorf und Kinsau, mit deren Unterstützung jetzt der Präsenzunterricht wieder ermöglicht wurde. „Hoffen wir, dass es so weitergeht“ zeigte sich Graf zuversichtlich, nachdem auch die Kinder voller Eifer und Freude musizierten. 

 

 

Erstmaliges Neujahranspielen

Ein voller Erfolg war das erstmalige Neujahranspielen der Trachtenkapelle Apfeldorf. „Wir sind überall freudig erwartet worden und auch die Stimmung unter den Musikern war prima“ freute sich Vorstand Helmut Ehle über die gelungene Aktion. Während die Blaskapellen in den Nachbardörfern seit Jahrzehnten das neue Jahr anspielen, war es für die Apfeldorfer heuer ein erstmaliger Versuch. Um die Kosten im fünfstelligen Bereich für die Instrumente der neuen Bläserklasse zu stemmen und auch die weitere Jugendarbeit auf finanziell sichere Beine zu stellen, spielten die gut 20 Musiker den ganzen Silvestertag in den Straßen von Apfeldorf, Apfeldorfhausen sowie den Aussiedlerhöfen. „Die zeitliche Planung hat nicht ganz geklappt, weil wir überall länger verweilten, verpflegt wurden und mit den Leuten ins Gespräch kamen“ resümiert der Musiker-Chef. Bei dem schönen Wetter war das für Akteure wie Zuhörer eine schöne Abwechslung und so sind auch die anfangs skeptischen Musiker jetzt überzeugt, diesen Brauch in Apfeldorf alljährlich zu etablieren. 

Bläserklasse an der Grundschule Apfeldorf

Trompete, Klarinette, Tenorhorn, Saxophon, Waldhorn und sogar die Tuba ist in der Apfeldorfer Grundschule zu hören. Wer am Donnerstag vorbeikommt, kann eine muntere Probe der neuen Bläserklasse erleben, die Kinder blasen mit Freude auf ihren neuen Instrumenten herum und man kommt sich vor, wie in einer großen Orchesterprobe.

Es war genau vor einem Jahr, als Claudia Streit, die sowohl Mutter einer Schülerin als auch Mitarbeiterin beim Musikhaus Kirstein in Schongau ist, die Initiative ergriff. Sie fand in der Schulleitung, den beiden Bürgermeistern Marco Dollinger und Georg Epple sowie dem Apfeldorfer Musikervorstand Helmut Ehle sofort begeisterte Mitstreiter. Nachdem auch die Kinsauer Blaskapelle überzeugt wurde, fand ein erster Elternabend zusammen mit der Musikschule Pfaffenwinkel statt und siehe da, es flatterten 24 Anmeldungen für die neue Bläserklasse herein. Ein Bombenerfolg, der aber bedeutet, dass den jungen Musikschülern auch 24 Instrumente, vom Waldhorn bis zur Tuba, zur Verfügung gestellt werden müssen. Ein Kostenaufwand von 20.000 Euro, den die beiden Musikkapellen zu stemmen hatten, der sie aber nicht zurückschreckte und so gingen sie auf Sponsorensuche (siehe Kasten). „Wir erkennen in dieser Bläserklasse unsere Zukunft und deshalb sehen wir es als unsere Aufgabe, die Instrumente für dieses Projekt zu stellen“ sind sich die Musikervorstände Helmut Ehle und Michael Nieberle einig. Jede Musikkapelle hat 10.000 Euro an Kosten übernommen. Die Trachtenkapelle Apfeldorf wird deshalb heuer erstmals das neue Jahr anblasen und dabei besonders um Spenden für die Bläserklasse bitten. Die Blaskapelle Kinsau hat im Sommer schon eine tolle Serenade veranstaltet und möchte auch den Erlös aus dem Jubiläumskonzert zum 160-Jährigen am Samstag, 23. November für den Nachwuchs verwenden.

Zum Schuljahresbeginn konnten die 24 Buben und Mädchen alle ihr Wunschinstrument in Empfang nehmen und nun blasen sie schon eifrig darauf herum. Vier Musiklehrer kommen von der Musikschule Pfaffenwinkel wöchentlich nach Apfeldorf, um die Kinder der dritten und vierten Klasse zu unterrichten.

Bei der ersten gemeinsamen Probe hatte Markus Graf, Leiter der Musikschule Pfaffenwinkel schon ein richtiges Orchester vor sich. 7 Klarinetten, 5 Saxophon, 3 Bariton, 3 Waldhorn, 2 Trompeten und 4 Tuben waren offensichtlich mit Feuereifer dabei, denn der erfahrene Musiklehrer stellte fest, „ich bin begeistert, eine so gute Bläserklasse hatte ich noch nie!“ Die 14 frischgebackenen Blasmusiker aus Apfeldorf und 10 aus Kinsau spielten mit Markus Graf schon Noten an, die er in anderen Klassen erst nach Wochen erreicht.

Mit so tollen Erfolgserlebnissen kann es weitergehen. Zum ersten Fototermin brachte Claudia Streit sogar T-Shirts mit Aufdruck für die neue Bläserklasse mit, die vom Musikhaus Kirstein gesponsert wurden. Man darf also gespannt sein, wann die jungen Musiker ihren ersten Auftritt absolvieren und wie sie sich dann weiterentwickeln.

Rosi Geiger

Apfeldorfer Damen gut behütet

Sehr schön anzusehen sind die Apfeldorfer Damen mit ihren neuen Hüten. Beim Bezirksmusikfest in Raisting haben die neun Mädchen und Frauen erstmals ihre neuen Kopfbedeckungen ausgeführt und gleich Aufsehen damit erregt. So ein Hut dient dem Sonnenschutz und ist auch bei Regen äußerst praktisch, außerdem kann man die Haare wunderbar verstecken. Man wird die Apfeldorfer Musikerinnen also künftig öfter gut behütet und auch hoffentlich so gut gelaunt wie auf dem Foto antreffen.

Das 100-Jährige rückt näher

Bigband, junge Apfeldorfer, Weisenbläser oder Jugendkapelle „Durchanand“ – in der Trachtenkapelle Apfeldorf gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich musikalisch einzubringen. Im Gasthaus Kölbl hielt der rund 50 aktive Musiker umfassende Klangkörper Rückschau auf ein aktives Jahr und stellte die Weichen für die musikalische Zukunft in Apfeldorf.

„Wir sind in der glücklichen Lage, dass eine Bläserklasse kommt“ stellte Vorstand Helmut Ehle in seinem Bericht fest. In Zusammenarbeit mit der Musikschule Pfaffenwinkel sollen die Schüler der dritten und vierten Klasse an der Grundschule Apfeldorf im kommenden Schuljahr einen zusätzlichen Musikunterricht erhalten. Die Instrumente werden dazu von den Blaskapellen Kinsau und Apfeldorf gestellt, wozu Helmut Ehle schon finanzielle Spender gewinnen konnte. In dem Zusammenhang sah er es als notwendig an, dass die Trachtenkapelle Apfeldorf ein eingetragener Verein wird. Zweite Vorsitzende Erika Floritz-Gerg wird sich mit der Thematik beschäftigen und die Eintragung im Vereinsregister vorantreiben.

„Unsere Jugendkapelle Durchanand ist manchmal sehr anstrengend, macht aber riesen Spaß“ berichtete Dirigent Richard Beinhofer. Er freute sich auch, dass er mit Stefan Socher nun einen zweiten Dirigenten an seiner Seite hat. Als Vertreter der Gemeinde Apfeldorf war zweiter Bürgermeister Gerhard Schmid bei der Versammlung, der den Musikern einen großen Probenraum im künftigen Dorfgemeinschaftshaus in Aussicht stellte. Er führte auch die turnusgemäßen Neuwahlen durch, die bei den wenigen Veränderungen schnell durchgezogen waren. Erster Vorsitzender Helmut Ehle, seine Stellvertreterin Erika Floritz-Gerg sowie Schriftführerin Bettina Besel wurden für weitere drei Jahre bestätigt. Die Kasse wird künftig von Stefanie Lang geführt und um die Jugend kümmert sich Maxi Köpf. Als Beisitzer fungieren Ulrich Walser und Sebastian Zöpf. Nach 16 Jahren als Kassierin ist Silvia Kölbl ausgeschieden und Robert Zwick erhielt ein Geschenk für neun Jahre Jugendleiter. Die neu gewählte Vorstandschaft darf sich nun Gedanken machen, wie das 100-Jährige im Jahr 2021 gefeiert werden soll.

Rosi Geiger

Klangkörper verjüngt

„Heimat ist da, wo wir uns wohlfühlen“ meinte der jugendliche Ansager Philipp Stückl bei den Frühjahrskonzerten in Apfeldorf. Die Trachtenkapelle präsentierte sich stark verändert mit sehr vielen jungen Musikerinnen und Musikern. Trotzdem war die Harmonie in dem auf 38 Akteure angewachsenen Klangkörper spürbar und auch hörbar, wo sich offensichtlich Jung und Alt wohl fühlen.

Die Frühjahrskonzerte der Trachtenkapelle, die mit einem kräftigen Starkbier und kulinarischen Schmankerl zu einem echt bayerischen Abend abgerundet werden, zählen zu den Höhepunkten im Dorfleben. Schon seit drei Jahren laden die Musiker zu zwei Konzerten und an beiden Abenden war die Mehrzweckhalle mit rund 200 Zuhörern gefüllt. Entsprechend der jungen Mannschaft hat der Dirigent Richard Beinhofer das Programm nicht zu anspruchsvoll, aber frisch und beschwingt zusammengestellt. Auch der Ansager wurde verjüngt. Nach vielen Jahren der Moderation durch Vorstand Helmut Ehle übernahm heuer Philipp Stückl das Mikrofon. Einem Konzertmarsch zur Eröffnung folgte das Potpourri „Maske in blau“ und schon konnte Stückl den ersten Solisten ankündigen.

Noch nicht mal volljährig ist Maxi Köpf bereits ein routinierter Solist, der mit seinem Saxofon den amerikanischen Oldie „Yakety Sax“ interpretierte und dafür spontan eine Zugabe geben musste. Mit der flotten Polka „Blasmusik macht Freude“ wurde zum Ende des ersten Teiles unter Beweis gestellt, dass man auch die traditionelle Blasmusik beherrscht.

Die Pause füllte die Jugendkapelle „Durchanand“, ebenfalls unter der Leitung von Richard Beinhofer. Aus Apfeldorf, Birkland, Kinsau, Schongau und Wessobrunn kommen die 19 Akteure dieser jungen Besetzung. Ihre drei Stücke präsentierten sie mit erstaunlicher Musikalität, besonders beim „Chattanooga Choo Choo“ war der Glenn Miller-Sound sehr schön zu hören.

„Der schicke Berthold“ entpuppte sich zu Beginn des zweiten Teils als Solist Stephan Socher, der sich mit den warmen Tonfolgen seines Tenorhorns in die Herzen der Zuhörer spielte. Beim anschließenden „Jungle Book“ gab es einiges zum Schmunzeln, denn der unverwechselbare Elefantenmarsch, die Gemütlichkeit von Balu der Bär oder der wilde Affenstall bei König Lui ließen sofort die Bilder des Films aufleben. Einer der bewährtesten Solisten in Apfeldorf ist Robert Zwick, diesmal nicht am Xylophon, sondern am Schlagzeug. Bei „Purple drums“ kostete er seine Möglichkeiten mit den verschiedensten Trommeln und Percussion um sich herum vollends aus.

Nach zwei Stunden mit diesem beschwingten und gefälligen Konzertprogramm hörten die Musiker aber noch nicht auf, sie setzten sich nach kurzer Pause wieder auf die Bühne und spielten zum gemütlichen Starkbierabend bis nach Mitternacht weiter. 

Obwohl sich die Trachtenkapelle Apfeldorf stark verjüngt hat, konnten einige sehr langjährige Ehrungen ausgesprochen werden.  Als Vertreter des Musikbezirkes Oberland durfte Franz Landes den Bassisten Josef Zwick für sagenhafte 60 Jahre aktives Musikerleben auszeichnen. „Das sind die großen Vorbilder, davor ziehe ich meinen Hut“ lobte Franz Landes beim Blick auf die rund 3000 Proben und 1800 Auftritte, die Josef Zwick in seinem Musikerleben absolvierte. Für 40 Jahre wurde Josef Walser geehrt, der auch sechs Jahre als erster Vorstand wirkte. Auf 25 Jahre können Bettina Besel und Michael Beinhofer (leider nicht anwesend) blicken. Bettina Besel ist außerdem bereits 18 Jahre in der Vorstandschaft, anfangs als zweite Vorsitzende und jetzt als Schriftführerin. 

Rosi Geiger

Hochzeit von Erika und Markus Gerg

Wenn zwei Musikervorstände heiraten, dann muss die Hochzeit ja musikalisch werden! In der Pfarrkirche Wessobrunn besiegelten der dortige Musikervorstand Markus Gerg und die stellvertretende Vorsitzende der Apfeldorfer Trachtenkapelle Erika Floritz-Gerg ihren gemeinsamen Lebensweg. Deshalb stimmte die Apfeldorfer Trachtenkapelle schon beim vorausgehenden Weißwurstessen im Gasthaus Post auf den besonderen Tag ein.

 

Die Trauung wurde umrahmt vom Rotter Singkreis sowie den „Rosinen“ (beiden Gruppen gehört der Bräutigam an), des weiteren wirkten einige Streicher, Bläser und Andreas Wiesmann an der Orgel mit, sodass der Gottesdienst ein wahres Konzert wurde. Auch der acht Monate alte Sohn Vinzenz war bei der Hochzeit seiner Eltern dabei und durfte nach der Messe durch ein langes Spalier aus Musikern und Trachtlern gehen.

 

Die Brautleute hatten den letzten schönen Herbstsamstag erwischt und so konnten sie den anschließenden Sektempfang im Klosterhof zusammen mit den Hochzeitsgästen bei warmen Temperaturen genießen. Zudem zeigte der Trachtenverein Apfeldorf mit dem Kronentanz seiner Volksmusikwartin einen schönen Ehrentanz und Vorstand Theo Albert dankte für die langjährige Unterstützung. Dann ging es weiter zur Hochzeitsfeier ins Gasthaus Post in Eberfing, wo zunächst die Apfeldorfer Musiker und ab dem Brautverziehen die Wessobrunner Blaskapelle für beste Stimmung sorgten. Gespickt mit zahlreichen Einlagen verging der Tag nicht nur für das Brautpaar, sondern auch für die zahlreichen Hochzeitsgäste wie im Flug.

Rosi Geiger 

 

 

 

 

 

 

Bayerische Blasmusik in Hessen

Ein neues Vokabular haben die Apfeldorfer von ihrem erstmaligen Besuch in Wehrheim bei Frankfurt nach Hause gebracht. Der „Äbblwoi“ und der „Bämbl“ werden nach dem erlebnisreichen Wochenende im Taunus wohl auch in den Sprachgebrauch der Lechrainer übergehen.  

Die gut 10.000 Einwohner zählende Gemeinde trägt seit einigen Jahren den Beinamen „das Apfeldorf“. Bürgermeister Gregor Sommer erläuterte dazu, dass die Gemeinde über 1.000 Äpfelbäume besitzt und als Naherholungsregion der Frankfurter dies werbewirksam nutzt. Im vergangenen Jahr wurde dann festgestellt, dass es tatsächlich eine Ortschaft mit dem Namen Apfeldorf gibt und umgehend Kontakt aufgenommen. Zum großen Apfelblütenfest waren die Bayern nun erstmals in den Taunus eingeladen. Die „echten“ Apfeldorfer machten sich mit einer Delegation von 45 Personen auf den Weg, darunter die Trachtenkapelle und eine Plattlergruppe. Gegen Mittag kam der Bus in Wehrheim an und nach einer kleinen Stärkung ging es gleich zur Stadtführung. Bürgermeister Gregor Sommer und Ortsvorsteher Stefan Velte ließen es sich nicht nehmen, die Bayern persönlich durch den Altbestand des Ortes mit seinen schönen Fachwerkhäusern, der Stadtmauer aus der Zeit des früheren Stadtrechtes oder neuen „Wehrheimer Mitte“ zu führen.

Abends wurde auf dem Gelände des Schwimmbades ein Baum als Symbol für die neue Partnerschaft gepflanzt. Ein wenig befremdlich war für die Oberbayern der Begriff „Landjugend“ für eine Volkstanzgruppe, die gar nicht mehr so jung war. Doch nach einigen Tanzrunden vermischten sich die Gruppen schnell und es wurde bis weit in die Nacht gefeiert.

Am nächsten Vormittag spielte die Trachtenkapelle zum Frühschoppen des Apfelblütenfestes auf und die Lechrainer staunten nicht schlecht, wie sich das Gelände des Freibades bei dem schönen Wetter mit über 3.000 Gästen füllte. Es gab verschiedenste Info-Stände, Kinderbetreuung, Kulinarisches und der Höhepunkt war gegen Mittag die Inthronisation der neuen Wehrheimer Apfelblütenkönigin Celine I. 15 Hoheiten aus ganz Hessen, von der Milch- über die Brunnen- bis hin zur Froschkönigin gaben dem Fest eine besondere Note. Viel beachtet von den Besuchern waren am Nachmittag auch die Darbietungen des bayerischen Apfeldorf mit der Plattlergruppe und der Trachtenkapelle.

Mit zahlreichen Eindrücken und Bekanntschaften stiegen die Apfeldorfer wieder in ihren Bus. Neben dem hessischen Dialekt wird wohl auch der singende Bürgermeister in Erinnerung bleiben, doch das wollte das bayrische Gemeindeoberhaupt Georg Epple nicht nachmachen.

Rosi Geiger

Ein jugendliches Frühjahrskonzert

Ein jugendliches und frisches Frühjahrskonzert bot die Trachtenkapelle Apfeldorf, vielleicht auch durch die Integration der neuen Jugendkapelle „Durchanand“. „Wir spielen heuer das 47. Frühjahrskonzert in Folge, aber das erste mal mit einer eigenen Jugendkapelle“ konnte Vorstand Helmut Ehle von dieser erfolgreichen Nachwuchsarbeit berichten.

Wegen des großen Zuspruchs laden die Apfeldorfer Musiker seit drei Jahren zu zwei Konzertabenden ein und auch heuer war die Mehrzweckhalle an beiden Abenden mit rund 200 Gästen sehr gut besucht. Nach einem klassischen Einstieg mit Fanfaren sowie einem „Slowakischen Tanz“ von Franz Watz stellte sich der gerade mal 15-jährige Maxi Köpf vor das Publikum. Als frischgebackener Träger des silbernen Leistungsabzeichens intonierte er mit seiner Klarinette souverän den „Wildcat Blues“, wofür von den Zuhörern spontan eine Zugabe verlangt wurde. Nach einem Ausflug ins Musical „Jesus Christ Superstar“ traten mit Stephan Socher und Peter Schleich zwei routinierte Solisten vor, die das wohlklingende Stück „Fröhliche Tenoristen“ im Duett erklingen ließen.

Die Ansage der neuen Jugendkapelle übernahm Philipp Stückl und erklärte auch gleich, warum sie sich „Durchanand“ nennen. Bei neun Apfeldorfern, acht Kinsauern, drei Wessobrunnern, zwei Birkländern und einem Hohenfurcher Jungmusikanten sowie einer Alterspanne von 8 bis 19 Jahren war das Zusammenspiel in den Ohren von Philipp Stückl anfangs wahrlich ein Durcheinander. Doch der Apfeldorfer Dirigent Richard Beinhofer formte in den vergangenen Monaten einen Klangkörper, der sich mit drei Stücken überraschend harmonisch präsentierte. Von den neun Apfeldorfer Nachwuchsmusikern konnten Maxi Köpf und Luca Ehle zum silbernen Leistungsabzeichen sowie Hanna Ehlich, Helena und Adrian Beinhofer zum bronzenen Leistungsabzeichen beglückwünscht werden.

„Ich möchte Euch gratulieren zu der ganz tollen Jugendkapelle“ freute sich Franz Landes als Vertreter des Musikbezirkes Oberland über die engagierte Jugend in Apfeldorf. Er konnte mit Erika Floritz-Gerg, Silvia Kölbl und Robert Zwick drei altbekannte Musiker zum 25-Jährigen auszeichnen, Georg Sturm erhielt die goldene Ehrennadel für 40 Jahre aktives Musikerleben.

Im weiteren Programm gab es ganz traditionell Polka und Marsch, als auch Filmmusik mit „Moment for Morricone“ oder sogar einem Rockmix von Bon Jovi. Höhepunkt war ein weiteres Solostück von Robert Zwick auf dem Xylophon. Zum neunten mal ließ er seine Klöppel über das Instrument wirbeln und erntete damit ebenfalls Zugaberufe.

Nach einem so frischen Konzertprogramm blieben die Zuhörer gerne sitzen und genossen bei Starkbier die weitere gesellige Unterhaltungsmusik der Trachtenkapelle bis weit nach Mitternacht.

(Fotos bitte anklicken, dann vergrößern sie sich)

Brenta-Dolomiten-Rundfahrt ein tolles Erlebnis

Los ging es für die 19-köpfige Gruppe um 6 Uhr an der VR-Bank mit Heinz Sprenzel Reisen. Weiter über den Brenner nach Südtirol. Mittagessen war am Kalterer See bei absolut traumhaften Temperaturen. Dann weiter über die Südtiroler Weinstrasse. Besichtigung von Schloss Thun. Ankunft 17 Uhr Hotel in Dimaro. Dann Abendessen mit Musikunterhaltung und Weinprobe. Sonntag: 9 Uhr Abfahrt mit örtlicher Reisebegleitung zur Brenta-Dolomiten-Rundfahrt. Besichtigung des berühmten Wintersportortes "Madonna di Campiglio". (Hier ist im Sommer "tote Hose" und wir konnten dies alle nicht fassen, die Hotels waren die Fensterläden zugeklappt, und im Winter treffen sich hier die Reichen und Schönen). Dann Weiterfahrt zum Nardis-Wasserfall (hier haben wir das Gruppenbild gemacht) Dann Mittagessen und anschließend Weiterfahrt um das Brenta-Massiv. Rückfahrt komplett ohne Stau über den Brenner, Innsbruck, Fernpass, Füssen, Apfeldorf. Ein schöner Ausflug und immer nette Gespräche.

Bettina Besel, Schriftführerin

 

 

Eine musikalische Bergwanderung

Auf eine musikalische Bergtour lud Vorstand Helmut Ehle die Besucher des Apfeldorfer Frühjahrskonzertes ein. Wie Stationen einer Wanderung spannte der Ansager den Bogen zwischen den zwölf Konzertstücken der Trachtenkapelle, nur bei seiner eigenen Ehrung für 40 Jahre aktive Musikerzeit wurde er überrascht. Wegen der großen Nachfrage lud die Apfeldorfer Trachtenkapelle wieder zu zwei Konzertabenden ein. Am Freitag blieb nur ein Tisch unbesetzt und der Samstag war mit über 200 Zuhörern restlos ausverkauft. Für viele Dorfbewohner gehört das Frühjahrskonzert zu den gesellschaftlichen Höhepunkten im Jahresverlauf, es waren aber auch zahlreiche Blasmusikfreunde aus den Nachbarortschaften im Publikum. „Alpine Inspirations“ lautete das erste Stück, mit dem der zeitgenössische Komponist Martin Scharnagl aus Tirol eine abwechslungsreiche Bergwanderung mit verschiedenen Tempi und Klangstrukturen beschrieb. Gleich darauf setzte Dirigent Richard Beinhofer ein 200 Jahre altes Orchesterstück mit dem Titel „Die diebische Elster“, bei dem man das freche Benehmen des kleinen Vogels fast raushören konnte. Bei der bekannten Polka „Ein halbes Jahrhundert“ kam so mancher ins Schwärmen und erst das Solostück „Helter Skelter“ von Robert Zwick auf dem Xylophon sorgte für solche Begeisterung, dass er spontan eine Zugabe geben musste. Die Filmmusik aus „Fluch der Karibik“ konnte Helmut Ehle nicht recht in seine imaginäre Bergwanderung einbinden und so meinte der Ansager, „das ist, wie wenn man im Sommer an Schneekanonen vorbei kommt oder Mountainbiker begegnet“. Bei „The Rose“ durfte der junge Trompeter Benedikt Linder erstmals als Solist auftreten, doch mit den wenigen Solo-Einwürfen konnte er bei diesem Stück sein Können gar nicht recht ausspielen. Bezirksleiter Max Kriesmair war seit einigen Jahren nicht mehr beim Apfeldorfer Konzert und stellte erfreut fest, „unsere Kapellen entwickeln sich sehr gut weiter. Es macht Spaß, Euch zuzuhören“. Die Ehrung des ersten Vorstandes und langjährigen Konzertansager Helmut Ehle mit der goldenen Ehrennadel war für Kriesmair Anlass, wieder einmal selbst in den nördlichen Rand des Bezirkes Oberland zu kommen. Die zweite Vorsitzende Erika Floritz erinnerte daran, wie Helmut Ehle 1974 mit dem Klarinettenunterricht begann und 1977 beim Volkstrauertag seinen ersten Einsatz im Klangkörper hatte. „Die Trachtenkapelle hat wieder ein gelungenes Programm zusammen gestellt, das zu uns passt“ lobte auch Bürgermeister Georg Epple den Konzertabend. Das Holzregister mit Bettina Besel, Silvia Kölbl, Josef Walser, Erika Floritz und Helmut Ehle durfte bei „einer Holzgeschichte“ brillieren und mit dem „Salemonia-Marsch“ wurde ein imposanter Abschluss gesetzt. Nach einer kurzen Pause setzten sich die 31 Musiker aber wieder auf die Bühne und spielten zur geselligen Unterhaltung bis nach Mitternacht weiter. Denn auch das gehört zum Apfeldorfer Konzert, dass man bei Starkbier und gutem Essen von Renate´s Partyservice noch ein bisserl sitzen bleibt.

Rosi Geiger

A pfundige Musik

Von 15 bis 75 Jahren sind aktive Musiker in der Trachtenkapelle vereint und deshalb resümierte der Dirigent Richard Beinhofer „wir sind eine pfundige Musik“. Bei der Jahresversammlung im Gasthaus Kölbl wurden die Weichen für die Zukunft des Klangkörpers gestellt und auch eine neue Führungsmannschaft gewählt.

Vorstand Helmut Ehle blickte auf ein reges Jahr zurück mit vielen Einsätzen, Geburtstagsständchen und insgesamt 32 Auftritten. Sehr gut angenommen wurde von den Gästen die erstmalige Aufteilung des Konzertes auf zwei Abende. Vor den knapp 30 versammelten Musikern wurde vom Vorstand wie Dirigent der Probenbesuch angemahnt und es entbrannte eine rege Diskussion über den pünktlichen Beginn der Proben. Als Vertreter der Gemeinde war zweiter Bürgermeister Gerhard Schmid anwesend, der kurz über die Planungen zum Umbau der Mehrzweckhalle mit einem neuen Musikerheim berichtete.

Die turnusgemäßen Wahlen wurden von Georg Kölbl als Wahlleiter durchgeführt. Helmut Ehle ließ sich noch einmal für drei Jahre zum ersten Vorsitzenden wählen. Sein bisheriger Stellvertreter Klaus Walser wollte nicht mehr verlängern, für ihn rückte Erika Floritz als zweite Vorsitzende nach. Schriftführerin bleibt Bettina Besel, die Kasse wird weiterhin von Silvia Kölbl geführt und um den Nachwuchs kümmert sich Robert Zwick. Als Kassenprüfer fungieren Ulrike Walser und Benedikt Linder.

Zum Abschluss schwor Helmut Ehle seine Mitstreiter auf viele Auftritte im Mai ein und meinte, „uns Musikern sollte immer bewusst sein, dass wir den Leuten mit unserer Musik Freude bereiten - selbst wenn es eine Beerdigung ist“.

Rosi Geiger

 

Erstmals zwei gut besuchte Konzerte

Es war die richtige Entscheidung der Trachtenkapelle Apfeldorf, erstmals zu zwei Frühjahrskonzerten einzuladen. Am Freitag war die Mehrzweckhalle fast voll und am Samstag musste sogar noch weiter bestuhlt werden. „Zwei mal diesen Saal zu füllen, das zeugt von einer großen Wertschätzung in der Gemeinde“ war Franz Landes als Vertreter des Musikbund-Bezirkes Oberland voll des Lobes für die Apfeldorfer.

Vor 30 Jahren musste der Konzertabend mit einem Starkbierausschank verbunden werden, um Besucher anzulocken. Mittlerweile gehört das Frühjahrskonzert zu den gesellschaftlichen Höhepunkten im Dorfleben, zu dem man im boarischen Gwand erscheint. Traditionell auch die Einführung ins Programm mit Marsch und Polka, bevor sich der Klangkörper ins „Reich der Dolomiten“ aufmachte. Dieses Tongemälde von Berg und Tal überraschte mit Klarinetten-Gezwitscher oder Almglocken und fand einen typisch Südtiroler imposanten Schluss. Bei den „Happy Trombones“ stellten sich die sechs Posaunisten Ulrich Linder, Michael Beinhofer, Florian Schamper, Peter Schleich, Stefan Socher sowie Dirigent Richard Beinhofer am Bühnenrand auf und begeisterten mit ihrem Posaunendixie so, dass sie spontan eine Zugabe geben mussten. Für das nächste Solostück holte sich die Trachtenkapelle Valentina Wirth aus Kinsau, die mit ihrer Geige dem Melodienreigen von Andre Rieu den passenden Feinstrich verlieh.

Franz Landes war als Vertreter des Musikbund-Bezirkes Oberland auch gekommen, um eine besondere Ehrung vorzunehmen. Seit 40 Jahren spielt Siegfried Weinberger das Tenorhorn, deshalb heftete Landes diesem „vorbildlichen Musiker“ die Ehrennadel in Gold an. Wenig später durfte der Geehrte bei den „Spaßvogel-Variationen“ sein Können auf dem Tenorhorn unter Beweis stellen.

Durch eine gute Jugendarbeit und unter der Leitung von Richard Beinhofer ist der Klangkörper mittlerweile auf 36 Akteure angewachsen. Die Filmmusik aus dem Kinderfilm „Planes“ nahm Vorstand Helmut Ehle zum Anlass, die jüngsten Blasmusiker Lea Böhner, Helena Beinhofer, Nico Ehle und Lukas Walser vorzustellen.

Der Dirigent bewies bei seinem zweiten Konzert ein gutes Händchen bei der Zusammenstellung eines fließenden, stimmigen Programms. Besonders die Solostücke sorgten für Akzente, so auch der „Alphorntraum“, den Stefan Socher auf seinem selbst gebauten Alphorn intonierte. Das zwölfte und letzte Stück des offiziellen Programms war der „Florentiner Marsch“, doch die Apfeldorfer Musiker setzten sich wie jedes Jahr nach einer kurzen Pause wieder an ihre Instrumente und spielten zur geselligen Unterhaltung bis Mitternacht weiter.

Eine Floßfahrt, die ist lustig

„Eine Floßfahrt, die ist lustig, eine Floßfahrt, die ist schön“ - können die Apfeldorf ein Lied über ihren unterhaltsamen Ausflug singen. Die Trachtenkapelle machte sich samt einiger Freunde auf den Weg nach Wolfratshausen, wo bei morgendlicher Kühle das Floß bestiegen wurde. Unerschrocken trat man die Fahrt auf der Isar an, obwohl leichter Nieselregen einsetzte. Doch die routinierten Flößer des Betriebes Michael Angermeier hatten vorgesorgt und spannten eine große Plane über die knapp 60 Apfeldorfer. Zur Musik der Trachtenkapelle, Gegrilltem und einer frisch gezapften Maß Bier wurde es unter der Plane trotz des trüben Wetters schon recht zünftig. Zur Mittagspause wurde ein kurzer Halt gemacht und als es in die aufregenden Floßrutschen ging, kam sogar die Sonne heraus. „Wir haben an dem Tag alles miterlebt, es war ein richtig toller Ausflug“ resümierte am Ende der Vorstand der Trachtenkapelle Helmut Ehle. Mit der Bayernhymne wurde an der Floßlende in München-Thalkirchen eingefahren und alle haben diesen gelungenen Ausflug genossen. Vielleicht steckt in manchem noch das Blut der Lechflößer, denn die Apfeldorfer bedauerten es sehr, dass man auf dem Lech nicht mehr flößen kann.

Frühjahrskonzert erstmals mit Richard Beinhofer am Pult

Obwohl er früher schon über zehn Jahre bei der Apfeldorfer Trachtenkapelle mitgespielt hat, war Richard Beinhofer die Anspannung bei seinem ersten Konzert als Dirigent anzumerken. Er baute auf das bewährte Konzept der Trachtenkapelle mit einem konzertanten und einem unterhaltsamen Teil, lediglich ein bisserl mehr Modernes brachte er in sein Konzertprogramm ein - was vom Publikum begeistert aufgenommen wurde.

Das Frühjahrskonzert gehört zu den gesellschaftlichen Höhepunkten im Dorfleben, wofür man sich schon im Vorverkauf seine Karten besorgen musste. Über 300 Zuhörer füllten die Mehrzweckhalle bis auf den letzten Platz. Deshalb deutete Vorstand Helmut Ehle an, dass es im nächsten Jahr wahrscheinlich zwei Konzertabende geben wird.

Nach den beiden anspruchsvollen Eingangsstücken „Also sprach Zarathustra“ und „Der Kalif von Bagdad“ lenkte der Ansager Helmut Ehle den Blick auf die beiden Georg Kölbl. Der Senior feierte nämlich genau am Konzertabend seinen 75. Geburtstag und der Junior hatte nach 15 Jahren den Dirigentenstab abgegeben. „Wir haben Georg Kölbl zwar als Dirigent verloren, aber dafür einen erstklassigen Trompeter dazu gewonnen“ stellte Ehle hinführend auf das erste Solostück fest. Mit dem „Königstrompeter“ erspielte sich Georg Kölbl jun. gleich eine Zugabe und so darf man darauf hoffen, dass diese neue Konstellation mit Richard Beinhofer als Dirigent und Georg Kölbl als Stellvertreter zukünftig noch weitere musikalische Höhepunkte bringt. Nach einer gefühlvollen Polka von Ernst Mosch und einem ungarischen Czardas wurde auch das schmissige Medley mit Hits von „Simon and Garfunkel“ vom Publikum begeistert aufgenommen. Vorstand Helmut Ehle an der Es-Klarinette und Erika Floritz an der B-Klarinette präsentierten sich bei der „Dudelsackpolka“ als harmonisches Solisten-Duo. Beim Arrangement von „Glenn Miller in Concert“ war die Anspannung beim neuen Dirigent hinweg gefegt und Richard Beinhofer entpuppte sich als Bigband-Musiker, führte er doch schon in seinen Jugendjahren eine solche Besetzung. Bei „The Bassmen“ kam das tiefe Blech zur Geltung, fulminant setzten sich die hinteren Reihen der Musiker in Szene.

Ehrungen gab es diesmal keine, dafür stellte Helmut Ehle mit Lea Böhner, Phillip Stückl, Bastian Geisbauer, Michi und Sebastian Zöpf gleich fünf Jungmusiker unter 18 Jahren vor, die in der Trachtenkapelle integriert sind. Das letzte Solostück bestritt Robert Zwick souverän am Xylophon, beim „Willhelm Tell Galopp“ ließ er seine Klöppel so über das Instrument wirbeln, dass er ebenfalls eine Zugabe geben musste.

In Apfeldorf gehört es zur Tradition, dass die 30 Musiker nach der Pause zur geselligen Unterhaltung weiter spielen und dabei gab es sogar noch einen weiteren Ohrenschmaus, als Stephan Socher sein Alphorn erklingen ließ.

Rosi Geiger

 

Trachtenkapelle unter neuer Leitung

Einen neuen Dirigenten hat die Trachtenkapelle Apfeldorf: Richard Beinhofer, der früher schon 15 Jahre in dem Klangkörper mitgespielt hat, übernimmt den Taktstock. Der bisherige Dirigent Georg Kölbl rückt ins zweite Glied, er fungiert als Stellvertreter und bläst zukünftig wieder die Trompete in der Musik.

„Der Zufall hat uns in die Karten gespielt“ gesteht Vorstand Helmut Ehle über die Fügung, dass so schnell ein Nachfolger gefunden werden konnte. Richard Beinhofer ist erst vor wenigen Monaten nach Schongau gezogen und somit für die Trachtenkapelle Apfeldorf wieder greifbar. Georg Kölbl und Richard Beinhofer haben als Zöglinge von Hias Floritz beide 1987 bei der Kapelle angefangen und auch zusammen das bronzene sowie silberne Leistungsabzeichen absolviert. Während es Richard Beinhofer beruflich in die Ferne zog, übernahm Georg Kölbl vor 15 Jahren ehrenamtlich die Leitung des Klangkörpers. „Ich bin durch und durch ein Blasmusiker, aber irgendwann ist die Luft raus“ hat der 39-Jährige für sich selber eingestanden und deshalb seinen Musikerkollegen mitgeteilt, dass er das Frühjahrskonzert 2015 nicht mehr dirigieren möchte. Also musste Vorstand Helmut Ehle auf Dirigentensuche gehen, er hatte schon Gespräche mit über zehn Personen geführt. Dann traf er zufällig den ehemaligen Musiker Richard Beinhofer. Der 41-Jährige wohnt seit kurzem in Schongau, ist verheiratet und hat drei Kinder. Mit neuen Ideen und Tatendrang macht er sich an die Arbeit und besucht bereits das Dirigentenseminar an der Deutschen Dirigentenakademie. In der Apfeldorfer Musik hat er gut 15 Jahre die Posaune gespielt und auch eine BigBand aus jüngeren Musikern dirigiert. Seine ersten Einsätze werden der Volkstrauertag und der Weihnachtsmarkt sein, das Augenmerk bei den Proben liegt aber bereits auf dem Frühjahrskonzert am Samstag, 21. März 2015. „Ich möchte auf das gute Niveau vom Georg aufbauen und miteinander immer besser werden“ nennt Richard Beinhofer seine Ziele. Dazu sollen ein paar Altmusiker wieder integriert werden und vor allem den Nachwuchs will er sukzessive einbauen sowie die Jugendarbeit forcieren. Und er denkt sogar in großen Schritten, schließlich steht das 100-Jährige der Trachtenkapelle Apfeldorf im Jahr 2021 an.

Rosi Geiger

 

Fronleichnam in Apfeldorf

An dem herrlichen Frühsommertag nahmen über hundert Gläubige an der Fronleichnamsprozession in Apfeldorf teil. Für die Trachtenkapelle gehört es zur festen Tradition, den Fronleichnamszug musikalisch zu begleiten. Zusammen mit dem Kirchenchor wurden die typischen Fronleichnamsgesänge an den vier Altären intoniert. Angeführt wurde der Zug von den Ministranten und Fahnenabordnungen, gefolgt vom Trachtenverein und den Männern. Traditionell kommt dann der Himmel mit dem Allerheiligsten, getragen von Pater Daniel. Die Marienstatue wurde von den Mädchen der Landjugend mitgeführt und die Frauen bildeten den Abschluss der Prozession durch das Dorf.

 

 

Frühjahrskonzert mit besonderer Ehrung

Traditionell, stilsicher und romantisch - das sind drei Adjektive, die man über das Frühjahrskonzert 2014 der Trachtenkapelle Apfeldorf schreiben könnte. Die 26 Musiker um Dirigent Georg Kölbl haben ihre Stärken bei Walzern, Polkas und Märschen voll ausgespielt und ernteten damit bei ihrem Publikum in der vollbesetzten Mehrzweckhalle begeisterten Applaus.

Während in anderen Blaskapellen mittlerweile der Frauenanteil fast überwiegt, sind im Apfeldorfer Klangkörper nur vier weibliche Musikerinnen integriert. Diese vier Holzbläserinnen sind auch schon langjährig aktiv, sodass Ulrike Walser als erste Frau in der Trachtenkapelle Apfeldorf eine Ehrung für 25 Jahre Musikerzeit erhielt. Eine weitere silberne Ehrennadel steckte die Bezirks-Jugendleiterin Susi Zwick dem Dirigenten Georg Kölbl für seine 15-jährige Führungsfunktion an. Die Ehrennadel in Gold erhielt Georg Kölbl senior, der seit 60 Jahren mit seiner Trompete den Klangkörper verstärkt. Geehrt wurden außerdem sieben Nachwuchsmusiker und - wen wundert´s - es sind wieder lauter junge Burschen, die in der Musik nachrücken. Bastian Geisbauer, Luca Ehle, Phillip Stückl, Magnus Walser, Maxi Köpf, Michael und Sebastian Zöpf absolvierten vor kurzem das bronzene Leistungsabzeichen.

Das Programm war heuer sehr bayerisch, traditionell ausgerichtet, man konnte deutlich erkennen, dass sich die Musiker schon auf ihren Einsatz als Festkapelle des Lechgau-Trachtenfestes vorbereiten. Damit trafen sie aber auch den Geschmack ihrer vielen langjährigen Besucher, denn ein zackig intonierter "Allgäuland-Marsch", eine wohldosierte, stilsichere "Bodensee-Polka" oder ein romantischer "Liebesflammen-Walzer" gehören schon immer zu den Stärken der Apfeldorfer. Für Höhepunkte sorgten einige Solisten, Robert Zwick ließ bei den "Fascinating Drums" seine Schlägel über die Trommeln wirbeln, Helmut Ehle und Erika Floritz bestachen bei der "Spatzen-Polka" mit einem Klarinetten-Solo und Claus Walser packte zusammen mit Georg Sturm bei "Sancho und Pancho" mexikanische Rhythmen aus. Für einen besonderen Ohrenschmaus sorgte Stefan Socher, der Schreinermeister fertigte in über 100 Arbeitsstunden sein eigenes Alphorn und ließ es nun erstmals in der Öffentlichkeit erklingen. "Bauen kann er ein Alphorn, ob er es auch spielen kann, werden wir gleich hören" kündigte Ansager Helmut Ehle den eigentlichen Tenorhornspieler an. Mit dem "Alpenzauber - Erinnerungen an Altrei" verzauberte der Solist dann das Publikum.

Nach fast zwei Stunden Konzertprogramm ließen die Musiker ihre Gäste aber noch nicht heimgehen, sondern spielten zu Starkbier und geselliger Unterhaltung bis nach Mitternacht weiter.

Von Musikervorstand Helmut Ehle (von rechts) und der Bezirksvertreterin Susi Zwick wurde Georg Kölbl sen. für 60 Jahre aktive Musikerzeit geehrt. Auf 25 Jahre kann Ulrike Walser blicken und seit 15 Jahren schwingt Georg Kölbl jun. den Dirigentenstab der Trachtenkapelle. Blumen und Hochprozentiges gab es für die Ehepartner Liesl Kölbl, Claus Walser und Ulrike Kölbl.

Trachten- und Schützenball eine lustige Angelegenheit

Auch die Musiker der Trachtenkapelle hatten ihren Spaß beim Trachten- und Schützenball 2014. Die Damen kamen im kleinen Schwarzen mit roter Federboa und die Männer hatten eine rote Krawatte umgeschnürt. Richard Ehlich kam als neuer Schützenkönig mit einer Runde Schnaps vorbei. Auch wenn die Besucherzahlen nicht hoch waren, der Funke von den gut gelaunten Musikanten sprang schnell auf das Publikum über. Hier ein Bilderreigen des Abends.

Hochzeit von Florian und Annelies Schamper

Unser Posaunist Florian Schamper feierte Hochzeit und zieht damit nach Peiting - aber der Trachtenkapelle wird er treu bleiben. Wir Apfeldorfer Musiker spielten am Nachmittag in der Schloßberghalle Peiting für die Hochzeitsgäste auf und zusammen mit der Schwindlig Blos bis nach dem Brautverziehen. Um seine Annelies wieder auszulösen, griff der Hochzeiter beim Brautverziehen selbst zur Posaune und spielte das Solostück "Matremony". Wir wünschen den beiden alles Gute auf ihrem gemeinsamen Lebensweg!

Spanisches in Apfeldorf

Aus dem "sonnigen Spanien" hatten die Musiker der Trachtenkapelle Apfeldorf ein Portpouri mitgebracht, doch an dem lauen Sommerabend war es in Apfeldorf mindestens genauso schön. Gut 150 Zuhörer kamen zum Standkonzert in den Garten des Pfarrhofes und ließen sich von Märschen, Polkas oder einem "Mährischen Tanz" begeistern. Dirigent Georg Kölbl mischte auch ein paar modernere Arrangements ins Programm, sodass für jeden Geschmack etwas geboten war. Locker und kurzweilig war auch die Ansage von Vorstand Helmut Ehle, der mit den Jungmusikern Phillip Stückl, Bastian Geisbauer, Sebastian und Michael Zöpf gleich vier neue Gesichter im Klangkörper präsentieren konnte. Zwischenzeitlich waren auch Musikerfreunde aus Reichling eingetroffen, die am Ende besonders laut klatschten. "Erst zu spät kommen und dann nach Zugaben schreien" konterte Helmut Ehle scherzhaft, doch mit dem Kaiserjäger und dem Abeltasman-Marsch wurde den Wünschen der Gäste natürlich entsprochen.